Westfälische Pferdezüchter weiter auf Erfolgskurs

Mitgliederzahl und Stutenbestand gestiegen – Renovierung in Münster-Handorf abgeschlossen

Das Westfälische Pferdestammbuch in Münster bleibt auf Erfolgskurs. Die Zahl der Mitglieder des Zuchtverbandes mit 8.662 stieg weiter und war seit vielen Jahren nicht so hoch wie Ende 2022. Damit hat das Pferdestammbuch im vergangenen Jahr mehr als hundert neue Mitglieder gewonnen. Auch der Stutenbestand konnte von 8.643 auf 8.809 gesteigert werden. Davon gehören 6.396 der Rasse Reitpferd an. Die größte Gruppe bei den weiteren Rassen sind die Reitponys mit 1.555 Stuten. Die Zahl der registrierten Fohlen in der Rasse Westfälisches Reitpferd stieg auf 5.410. Gerade abgeschlossen werden konnten umfangreiche Renovierungen im Westfälischen Pferdezentrum in Münster-Handorf, und zwar planmäßig bei Kosten und Fristen, sagte Ralf Johanshon, Vorsitzender des Westfälischen Pferdestammbuchs, auf der Delegiertenversammlung des Züchterverbands am Mittwochabend (12. April). Johanshon aus Ostbevern (Kreis Warendorf) amtiert seit 2013, wurde einstimmig für vier weitere Jahre wiedergewählt und sicherte „weiterhin westfälisch zuverlässige Arbeit“ für Westfalens Pferdezucht und sein Stammbuch zu. 

Auch wirtschaftlich läuft es rund beim Pferdestammbuch, wie Geschäftsführer Carsten Rotermund erläuterte. Der Umsatz 2022 stieg auf 7,9 (Vorjahr 7,8) Mio. Euro bei positivem Jahresergebnis. Nach Abschluss der umfangreichen Renovierungsarbeiten in der großen Reit- und Auktionshalle, für größere Stallboxen, mehr Licht und neue Dächer im Westfälischen Pferdezentrum hat jede Pferdebox mehr Raum bekommen, so dass es auf derselben Gesamtfläche der früher 60 noch 46 Einzelställe nun mit Außenfenstern und natürlichem Licht gibt. Die Modernisierung von Sozialräumen vervollständigt das Bauprogramm für die in den 1970er Jahren errichteten Gebäude. Von den rund 3 Mio. Euro Baukosten finanziert das Pferdestammbuch 2 Mio. Euro ohne Kreditaufnahme aus eigenen Mitteln, 1 Mio. Euro trägt das Land Nordrhein-Westfalen als Zuschuss zur Förderung der westfälischen Pferdezucht bei. Noch in diesem Jahr sollen weitere Bauarbeiten in einem zweiten Bauabschnitt folgen.

Auszeichnungen gehen nach Hamm, Ascheberg, Rahden, Dülmen und Herford

Vorzügliche Werbeträger der westfälischen Pferdezucht sind die besonders erfolgreichen Züchter. Der Hengstaufzüchterpreis 2022 ging an Bernd Goeke aus Hamm. 53 von ihm gezogene und erfolgreiche Reitpferde stammen bis heute aus seiner Zucht, zuletzt der Siegerhengst der Körung 2022 des Westfälischen Pferdestammbuchs. Züchter des Jahres bei den Reitponys wurde Marion Gräfin von Stauffenberg aus Ascheberg (Kreis Coesfeld) mit einer Reihe gekörter Hengste und ausgezeichneter Staatsprämienstuten. Die Auszeichnung Züchter des Jahres der Rasse Reitpferd erhielt Katharina Hadeler aus Rahden (Kreis Minden-Lübbecke) mit über 150 westfälisch gezogenen Fohlen, viele davon mit herausragenden Erfolgen in Zucht und Reitsport. Bei den sonstigen Rassen erhielt Marc Ebbinghaus aus Dülmen (Kreis Coesfeld) für die Erfolge mit seiner kleinen, aber feinen Islandpferdezucht die Auszeichnung. Gustav Meyer zu Hartum aus Herford, Vorsitzender des Westfälischen Pferdestammbuchs von 1997 bis 2012, wurde durch einstimmige Wahl zum Ehrenmitglied ernannt.

Hengstaufzüchter des Jahres 2022: Bernd Goeke, Hamm

Züchterin des Jahres 2022 für Reitpferde: Katharina Hadeler, Rahden

Züchterin des Jahres für Reitponys: Marion Gräfin von Stauffenberg, Ascheberg

Züchter des Jahres für sonstige Rassen: Marc Ebbinghaus, Dülmen

Neues Ehrenmitglied im Westfälischen Pferdestammbuch e.V.: Gustav Meyer zu Hartum, Herford

Vorstand des Westfälischen Pferdestammbuchs e.V.
v.l.n.r.: Dr. Klaus Strautmann (Geschäftsführender Vorstand), Ralf Johanshon (Geschäftsführender Vorstand und Vorsitzender), Egbert Bispinghoff (Vorstand), Carsten Rohleder (Vorstand), Gretel Schulze Buxloh (Vorstand), Andreas Busacker (Vorstand), Thomas Münch (Zucht-, Auktions- und Vermarktungsleiter), Carsten Rotermund (Geschäftsführer), Katrin Tosberg (Zuchtleiterin), Lars Rethemeier (Vorstand)